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Lerne von den Gründer-Pionieren Graubündens

Die Bündner Gründer-Pioniere Roland Obrist (Oblamatik) und Elmar Morscher (Integra Biosciences) haben bei unserem Event StartPeak ihre Erfahrungen und Tipps mit den Startup-Enthusiasten geteilt. Auch wenn ihr nicht live dabei sein konntet – Keine Sorge, die wichtigsten Erfahrungen und Startup Tipps haben wir hier für euch auf einen Blick zusammengefasst:

Roland Obrist hat folgende Learnings gemacht:

  • Sei pragmatisch! Unser erstes “Büro” war unser Wohnzimmer mit einem selbst geschreinerten Tisch. Für unsere erste Produktion haben wir über Weihnachten Festbänke dazu gestellt und darauf dann die ersten Sensoren produziert. Auch wenn man klein anfängt – da heisst es durchhalten! 

  • Sei ehrlich zu dir selbst! Man tüftelt über Monate und Jahre an einem Produkt und denkt dann, das sei das Tollste und Beste und die ganze Welt hat nur darauf gewartet. Das war unser grosser Fehler am Anfang: Wir hätten uns viel früher ums Marketing kümmern sollen, um Kunden zu gewinnen. Und da wir keine Erfahrung im Ausland hatten, haben wir uns jemanden geholt, der uns dabei geholfen hat. Auf unserer ersten Messe waren unsere einzigen Stand-Besucher meine drei Söhne (die damals noch Kinder waren). Heute besteht unser eigenes Messeteam schon aus 20 Leuten.

  • Halte durch! Innovation wird am Anfang belächelt, dann bekämpft und dann wird es State of the Art. Das haben wir am eigenen Leib immer wieder erfahren müssen. Aber hier heisst es durchhalten und weiter machen! Einer der damaligen Kritiker ist heute einer unserer wichtigsten Kunden. 
Roland-Obrist_Portrait
Roland Obrist hat mit seinem Engagement eine Idee zum weltweiten Unternehmen werden lassen.
  • Orientiere dich an Megatrends! Wenn du eine Idee hast, frage dich, ob das einem kurzfristigen Hype oder einem langfristigen Megatrend entspricht. Infos hierzu findet man auf Webseiten von diversen Forschungsinstituten.

  • Focus on people! Nicht das Geld, sondern die Leute machen den Wert der Firma aus! Ein gutes Klima ist eine Grundvoraussetzung für ein tolles Unternehmen. Wir haben z.B. beim Bau unseres neuen Gebäudes darauf geachtet, die Umgebung so zu gestalten, dass die Leute sich wohlfühlen. Aber auch in jungen Startups ohne eigenes Gebäude ist das Team der Schlüssel zum Erfolg. 

  • Gross denken! Das habe ich von den Amerikanern gelernt. Als ich das erste Mal in die USA geflogen bin, hatte ich keine Ahnung, was mich eigentlich erwartet. Heute sind wir nicht nur in den Staaten, sondern weltweit tätig.
Elmar Morscher, Roland Obrist und Eugen Arpagaus (v.l.n.r.) beim Q&A mit dem Publikum am StartPeak im Technopark Graubünden

Diese Startup Tipps hat Elmar Morscher für dich:

  • Sei mutig! Ursprünglich waren wir zu viert mit unserer Idee, die aber die Firma, in der wir damals noch angestellt waren, nicht realisieren wollte. Eines Abends, nach zwei, drei Bier haben wir uns dann dazu entschlossen, diese selbst zu realisieren – und haben es nie bereut!

  • Netzwerk ist so wichtig! Von Industriepartnern, die ich noch aus dem Angestellten-Job kannte, haben wir eine erste Finanzspritze erhalten. Damit konnten wir dann 2 Jahre lang entwickeln und tüfteln. Für Entwicklungsingenieure wie uns natürlich die beste Zeit.

  • Ein Produkt allein reicht noch nicht für eine Firma! Als wir unseren Prototypen verschiedenen Playern am Markt vorgestellt haben, meinten diese nur: “Ihr seid ja nur ein paar Ingenieure, ihr habt keine Produktion, keine Qualitätssicherung, keine Fertigung. Verkauft uns das Produkt und ihr könnt dann für uns arbeiten”. Das war nicht unsere Absicht, wir wollten das selbst aufbauen… und sind erstmal grandios gescheitert. Aber wir waren Unternehmer, wir haben weiter gemacht. 

  • Fokus auf die Stärken! Wir haben dann einfach das gemacht, was wir können, nämlich unsere Dienstleistung angeboten, die Entwicklung von Medizin- und Labortechnik Geräten.  
Elmar Morscher wurde mit seiner Vision vom Ingenieur zum Unternehmer
  • Packe Gelegenheiten beim Schopf! Nach über 20 Jahren, in 2001 hatten wir aber immernoch den Traum vom eigenen Produkt im Hinterkopf. Wir sind dann auf die Integra Biosciences gestossen, die damals eine kleine Handelsfirma für Laborgeräte waren. Sie hatten zwar die Produkte, die Fertigung und den Vertrieb, aber keine Entwicklung. Und da kamen wir mit unserer Engineering-Firma genau richtig.

  • Umbruch ist nicht leicht, aber manchmal notwendig! In Chur wollten wir dann das Technologie-Management aufbauen. Aber nach einem Jahr standen wir das zweite Mal kurz davor, zu scheitern. Deshalb mussten wir die ganze Firma neu umstrukturieren. Wir haben alles an einen Ort nach Chur geholt, um kurze Entscheidungswege zu haben. Ausserdem haben wir den Fokus auf unsere eigenen Produkte gesetzt, und die restlichen Handelsprodukte aufgegeben

  • Eine neue Zeitrechnung beginnt: Nach dieser Umstrukturierung im Jahr 2002 haben wir dann in den letzten 20 Jahren kontinuierliches Wachstum, von über 20% in den letzten Jahren verzeichnen können. Es hat sich also gelohnt!  

  • Es geht weiter: Heute sind wir weltweit 550 Mitarbeiter mit 2 grossen Standorten, in Zizers und in Hudson, USA, und mehreren Vertriebsniederlassungen weltweit. Doch wir haben noch viel Potential, was wir in der Zukunft weiter ausschöpfen möchten und werden!

Wir vom Technopark Graubünden danken Elmar und Roland für ihre tollen Einblicke in das Leben als Unternehmer und ihre Startup Tipps für dich!

Du möchtest dein eigenes Startup gründen? Hier findest du alle Infos zu unserem Angebot für Technologie-Startups in Graubünden!

Nutze die kreative Umgebung und das Netzwerk im Technopark Graubünden, um an deinem Startup zu arbeiten!

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